Aufbauend auf der Greifvogel-Horstkartierung, die flächendeckend für das Biosphärengebiet vorliegt, wird durch das Projekt speziell die Zielgruppe der Jugendlichen an Natur- bzw. Vogelbeobachtungen herangeführt. Dabei wird innovative Technik, wie GPS, Web-Kameras und akustische Aufnahmegeräte eingesetzt. Die bereits erfassten Horste können per GPS ausfindig gemacht werden. Neben Vogelbeobachtungen und Artbestimmungen ist vorgesehen an ausgewählten Horsten Web-Kameras zu installieren, die das Geschehen im Horst online auf eine Website übertragen. Dadurch wird auch die breite Öffentlichkeit, z.B. über die Website des Biosphärengebiets angesprochen. Artspezifische Schutzbedürfnisse und die Geheimhaltung der Horste in der Öffentlichkeit werden dabei berücksichtigt. Durch den technik-/ medienbasierten Ansatz wird ein größeres Interesse gerade bei der schwer erreichbaren Zielgruppe der Jugendlichen erwartet, als durch reine Vogelbeobachtungen. Beobachtungen bei Nacht erhöhen weiter den Reiz des Projekts.
Gegenstand des Antrags ist zunächst die Möglichkeiten zur Umsetzung aufzuzeigen. Dies beinhaltet Recherchen zur erforderlichen Technik und eine Mobilisierung von Jugendlichen an Schulen und Bildungseinrichtungen sowie in den Naturschutzvereinen des Biosphärengebietes vorzubereiten.
Im Spätsommer/Herbst sollen die Jugendlichen zu 1-2 Vorbereitungstreffen eingeladen werden, sodass rechtzeitig die Projektausgestaltung und der Kostenrahmen für die praktische Umsetzung des Projektes besprochen und ein Förderantrag für das Jahr 2013 gestellt werden kann.
Das Projekt wird fachlich von Luis Sikora mit begleitet, um eine optimale Verzahnung mit dem bestehenden Horstbaum-Monitoring zu gewährleisten. Herr Sikora ist der Bearbeiter der Greifvogel-Horstkartierung und der Betreuer des ehrenamtlichen Horstbaum-Monitorings.
Erwartete direkte und indirekte Naturschutzwirkungen:
- Die Erfahrungen, welche die Jugendlichen selbst bei den Beobachtungen machen, werden ein besseres Naturverständnis fördern und Interesse auch bei nicht am Projekt Beteiligten wecken. Aufgrund des innovativen Ansatzes bestehen gute Möglichkeiten in der Öffentlichkeit Interesse zu wecken und eine gute Berichterstattung zu bekommen. Gerade die schwer erreichbare Zielgruppe für Naturschutzthemen der Jugendlichen kann durch den gewählten Ansatz besser erreicht werden.
- Die Beobachtungen sollen dazu beitragen die Verhaltensweise der ausgewählten Vogelarten besser kennen zu lernen, ihre Entwicklung zu verfolgen und Hinweise auf mögliche Maßnahmen zu ihrem Schutz zu erhalten. Dabei werden Rotmilan-, Wanderfalke- und Uhuarten erfasst, die besonders geschützt sind. Die Beobachtungen müssen daher von fachkundiger Seite so betreut werden, dass Störungen vermieden werden. Die Standorte der Beobachtungskameras sind nur einem eng begrenzten Teilnehmerkreis bekannt.
NABU Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Tübinger Str. 15
70178 Stuttgart