Das Projekt „Sämaschine mit innovativer Sätechnik“ wird von Bioland Landwirt Holder aus Römerstein-Böhringen beantragt. Weitere Kooperationspartner dieses Projektes sind Traugott Götz, Boschenhof GbR sowie Markus und Benjamin Ruopp.
Durch den Einsatz dieser Sämaschine werden positive Wirtschafts-, Umwelt- und Naturschutzeffekte für das Biosphärengebiet erwartet, die über dieses Projekt modellhaft überprüft werden sollen.
Die Maschine soll die Aussaat schwierig anzubauender, ökologisch wie ökonomisch reizvoller Kulturen wie Buchweizen und verschiedene Untersaaten ermöglichen.
Die Idee zum Kauf einer solch qualitativ hochwertigen und doch in der Handhabung und Ausführung einfachen Maschine entstand durch den Anbau von Buchweizen. Hierbei ist die gleichzeitige Aussaat von Hauptfrucht und Untersaat von großem Vorteil. Zudem arbeitet die Maschine durch die Doppelsätechnik besonders bodenschonend, zeit- und spritsparend.
Derzeit gibt es Bestrebungen den Buchweizen vermehrt auf der Schwäbischen Alb anzubauen und damit die Vielfalt in der Landschaft, Landwirtschaft (Fruchtfolge) sowie Gastronomie zu erhöhen.
Ökonomisch ist dabei die Vermarktung regionalen Buchweizens als zusätzliches interessantes Produkt von Bedeutung. Ökologisch sind die positiven Auswirkungen auf die Insektenfauna durch eine zusätzliche Nahrungsquelle in der Kulturlandschaft (Untersaaten) und die späte Blüte des Buchweizens zu erwarten.
Weitere positive Aspekte bei der Verwendung der innovativen Sämaschine sind die Unterstützung ökologischer Wirtschaftsweisen und im konventionellen Bereich die Verminderung des Einsatzes von synthetischem Stickstoff und Herbiziden.
Da Wurzelunkräuter wie Distel und Ampfer im Ökoanbau nicht chemisch bekämpft werden können, stellen sie das Hauptproblem bei der Bewirtschaftung für die Betriebe dar. Dies gilt insbesondere auch für umstellungswillige Betriebe. Aufgrund der Erfahrung von Biobetrieben in den neuen Bundesländern können mit dieser Doppelsätechnik Wurzelunkräuter wirkungsvoll und ohne negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt unterdrückt werden.
Wendelin Heilig vom Landwirtschaftsamt in Münsingen wird in den nächsten Jahren den Einsatz der Maschine mit verschiedenen Versuchen begleiten. Von den Ergebnissen aus den Testverfahren als auch durch den Verleih der Maschine kann die gesamte Landwirtschaft im Biosphärengebiet profitieren.
Die Auslastung der Maschine soll durch den Verleih nach Maschinenringsätzen direkt an andere Kollegen oder über den Maschinenring gewährleistet sein. Darüber wird Herr Holder jährlich Buch führen und dies der Geschäftsstelle am Ende des Jahres mitteilen.
Wilfried Holder
Aglishardterstr. 22
72587 Römerstein-Böhringen