Die Familie Hamann betreibt einen Milchviehbetrieb in Weilheim-Hepsisau. Der Hof wurde 2023 an den Sohn Stefan Hamann übergeben. Die Rinder werden im Boxenlaufstall gehalten, haben Auslauf und ein Teil der Tiere ist in den Sommermonaten auf der Weide. Die Milch der rund 50 Kühe wird bisher an eine Molkerei abgegeben.
In den letzten Jahren haben Stefan Hamann und seine Schwester einen kleinen Hofladen aufgebaut. Es werden dafür eigenes Brot, Brötchen und Kuchen im Betrieb hergestellt und weitere eigene Erzeugnisse, wie z.B. Wurst, Eier, Rohmilch und Joghurt sowie Gemüse, zum Verkauf angeboten.
Mit dem aktuellen Milchpreis ist der Betrieb nicht wirtschaftlich zu führen. Um die betriebliche Wertschöpfung zu erhöhen und den Betrieb finanziell unabhängiger zu machen, ist das Ziel, eine Hofkäserei mit EU-Zulassung aufzubauen. Die eigene Milch soll zu Joghurt, Weich- und Schnittkäse sowie Frischkäse und Quark verarbeitet werden. Damit die Produktqualität sichergestellt ist, wird von Beginn an eine erfahrene Käserin mitarbeiten und der neue Betriebsleiter hat bereits mehrere Kurse beim Verband für handwerkliche Milchverarbeitung e.V. (VHM) absolviert.
Viele Hofnachfolger von mittleren und kleineren Betrieben stehen vor der Herausforderung, vom Betrieb (noch) leben zu können. Die Inwertsetzung der eigenen Rohstoffe, wie z.B. der Milchverarbeitung und Käseherstellung, bietet Betrieben die Möglichkeit, unabhängiger von Marktpreisen zu sein, weiteres Einkommen zu generieren und wirtschaftlich nachhaltiger zu arbeiten.
Wie viele andere landwirtschaftliche Betriebe auf und am Rande der Schwäbischen Alb pflegt und nutzt auch dieser Betrieb FFH- Mähwiesen. In diesem Fall sind es knapp 15 % des bewirtschafteten Grünlands. Dieser Anteil an extensivem Grünland lässt sich in der Regel gut in den Betrieb integrieren.
Anmerkung:
Der Betrieb weist derzeit eine 0,5 Hektar große FFH-Verlustfläche auf. Eine Förderung ist nur dann möglich, wenn eine Wiederherstellung erfolgt oder zweifelsfrei nachgewiesen wird, dass es sich um keine Verlustfläche handelt. Die Angelegenheit befindet sich aktuell in Klärung mit der Unteren Naturschutzbehörde Esslingen.
Da sich der Betriebssitz außerhalb des Biosphärengebiets befindet, liegt eine Ausnahmegenehmigung für eine mögliche Förderung seitens dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft vor.
Antragsteller: Hamann GbR, Weilheim-Hepsisau