Aussichtsfernrohr im Biosphärengebiet auf dem Bürzlenberg

Seit einigen Jahren finden im Rahmen des Greifenstein-Projekts archäologische Forschungsarbeiten der Universität Tübingen und des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart unterstützt von verschiedenen regionalen Kooperationspartnern im Oberen Echaztal im Gebiet der Kommunen Lichtenstein und Pfullingen statt. Hierbei konnten unter anderem eine bis dato weitgehend unbekannte Klosterwüstung am sogenannten „Brudersteig" sowie die wenig erforschte Burgstelle Stahleck archäologisch untersucht werden. Ein weiteres Highlight stellte jüngst die Wiederentdeckung bzw. der wissenschaftliche Nachweis einer seit rund einhundert Jahren umstrittenen mutmaßlichen Burganlage (bzw. zumindest eines Adelssitzes) am sogenannten Burgstein bei Lichtenstein-Holzelfingen dar. Kleinere Grabungsprojekte, wie etwa die Sondage einer Altwegtrasse unweit der Burg Stahleck oder verschiedene bauhistorische Untersuchungen, zumeist an den Kirchen des Talraums, ergänzen die bisherigen Forschungsarbeiten.

Im Rahmen einer Sonderausstellung im Schlössle in Pfullingen wollen die Universität Tübingen (Verein zur Förderung der Archäologie des Mittelalters Schloß Hohentübingen) und ihre Kooperationspartner, die Geschichtsvereine Pfullingen und Lichtenstein, die Forschungsergebnisse der letzten Jahre des Greifenstein-Projekts im Oberen Echaztal einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und gleichzeitig langfristig nutzbar machen. Kernthema wird die Burg Stahleck und das Alltagsleben der Bewohnerinnen und Bewohner sein, wobei auch der Blick in die Landschaft mit Informationen zur historischen Landnutzung, Tierhaltung und Jagd gerichtet wird.

Mit Informationstafeln, Fundstücken, Modellen etc. wird eine Ausstellung entwickelt und umgesetzt werden, die später auch in Lichtenstein aufgebaut werden soll. Eine speziell für Kinder konzipierte Ausstellungsebene sowie ein Ausgriff in die Landschaft (Anbringung von Informationstafeln oder Bereitstellung digitaler Inhalte an den Burgstellen und Ruinen) sollen ebenfalls Teil der Ausstellung werden. Daneben ist eine langfristig nutzbare, online abrufbare, virtuelle Ausstellung geplant. Begleitet wird die Ausstellung durch eine Auftakt-Veranstaltung mit lebendiger Geschichtsdarstellung durch verschiedene Aussteller unter anderem mit einem Informationsstand der Geschäftsstelle des Biosphärengebietes. Diese Veranstaltung ist nicht Teil des Förderantrags.

Als zusätzliche Naturschutzleistung ist die Anlage von Blühflächen auf urbanen Grünflächen in Pfullingen vorgesehen.

Antragsteller: Verein zur Förderung der Archäologie des Mittelalters Schloß Hohentübingen