Der Weid'Blick-Hof von Timo Nau in St. Johann-Bleichstetten bewirtschaftet rund 40 Hektar, davon sind 20 Hektar Grünland. Hauptstandbein des Betriebs ist die Direktvermarktung von Kartoffeln, Eiern und Heu. Der Betrieb ist mit seinen Kartoffeln Teil der Regionalmarke ALBGEMACHT. Zusätzlich werden in Mutterkuhhaltung aktuell zehn Tiere (Mutterkühe mit Jungvieh) der Rasse Limpurger gehalten. Die Tiere werden ortsnah geschlachtet und in Fleischpaketen direkt an die Verbraucherinnen und Verbraucher vermarktet.
Bisher haben die Rinder Auslauf auf einer ca. 1 Hektar großen Weide, auf Grund der geringen Größe musste während der Weidesaison zugefüttert werden. Nun soll die Weidefläche mit Hilfe des Förderantrags verdoppelt werden. Den Tieren steht somit über die Weidesaison mehr Fläche zur Verfügung. Die Anzahl der Muttertiere wird zudem auf drei Mutterkühe verringert, so dass der reduzierte Viehbesatz zu einer extensiveren Nutzung der Weide führt. Des Weiteren ergibt sich durch die Vergrößerung der Fläche die Möglichkeit, die Weide zu portionieren und die Beweidung gezielt zu steuern.
Zusätzlich zu den naturschutzrechtlichen Anforderungen der Unteren Naturschutzbehörde Reutlingen (Auszäunung eines Heckenbiotops) werden weitere mögliche biodiversitätsfördernde Maßnahmen, wie z. B. Verzicht auf Weidenachpflege in Teilbereichen, mit dem Antragsteller besprochen und nach Möglichkeit umgesetzt.
Die Aufrechterhaltung der Beweidung im Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist auf Grund der Vorteile des selektiven Fraßes und der entstehenden Strukturen zu begrüßen. Auch zum Tierwohl und in der direkten Kommunikation der Verbraucherinnen und Verbraucher leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag. Das Projekt unterstützt zudem die Haltung des Limpurger Rinds. Das Limpurger Rind, auch Leintäler genannt, ist die älteste Rinderrasse Württembergs und auf der Roten Liste als extrem gefährdet eingestuft.
Eine Genehmigung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg zur Förderung des Betriebs liegt vor, da sich dieser außerhalb des Biosphärengebiets Schwäbische Alb befindet.
Antragsteller: Timo Nau, St. Johann