In den Wäldern der Kern- und Pflegezonen sollen alle Horstbäume erfasst, markiert und mit Hilfe von GPS eingemessen werden. Gleichzeitig werden im Antragszeitraum alle Horstbrüter (z. B. Rot- u. Schwarzmilan, Wespenbussard, Waldohreule) im Projektgebiet erfasst. Das Projektgebiet umfasst in den Landkreisen Esslingen und Alb-Donau ca. 5.150 ha Waldfläche. Im Landkreis Reutlingen sind die Horstbäume bekannt, so dass diese Standorte nur eingemessen werden müssen.
Im Rahmen des Projektes ist vorgesehen, v. a. die Revierleiter und Forstarbeiter sowie ausgewählte Ehrenamtliche und Interessierte zu schulen, um zu gewährleisten, dass die Erfassung und Kontrolle der Horstbäume auch nach Ablauf des Projektes in den Pflegezonen fortgeführt werden können. Die Abstimmung und Zusammenarbeit mit der höheren und den unteren Forstbehörden ist gewährleistet. Die erhobenen Daten werden der Biosphärengebietsverwaltung und den betroffenen unteren Verwaltungsbehörden zur Verfügung gestellt.
Die Markierung der Horstbäume kann in den bewirtschafteten Pflegezonen eine wertvolle Hilfestellung sein, um den komplexen arten- und naturschutzrechtlichen Anforderungen in vollem Umfang gerecht zu werden und v. a. auch wertvolle Biotopstrukturen langfristig zu sichern und zu fördern. Die eingemessenen Daten können in die digitalen Karten der Forstverwaltung übernommen werden. Darüber hinaus kann mit der Erfassung der Greifvögel eine Grundlage für ein dauerhaftes Greifvogelmonitoring im Biosphärengebiet geschaffen werden. Ein derartiges Monitoring entspricht den von der UNESCO für ein Biosphärengebiet vorgegeben Zielen und Kriterien.
Baden-Württemberg hat einen bedeutenden Anteil an der weltweiten Rotmilanpopulation und trägt damit besondere Verantwortung für den Schutz dieser Art. Gerade für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb stellt der Rotmilan eine Charakterart dar.
Das Projekt wird mit einer Laufzeit vom 1.08.2008 bis 31.07.2009 beantragt, da die Horste nur in der laubfreien Zeit erfasst werden können und die Erfassung der Horstbrüter nur zur Brutzeit möglich ist. Mit der Durchführung des Projektes wird der NABU das Fachbüro Naturkonzepte, Dipl.-Ing. (FH) Luis Sikora, beauftragen.
NABU Landesverband Baden-Württemberg e. V.
Tübinger Str. 15
70178 Stuttgart