Die Streuobstwiesen zwischen Alb, Neckar und Rems bilden mit ca. 34.000 ha und über 2 Millionen Obstbäumen eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften in Europa. In den letzten Monaten haben sich zwei übergreifende Initiativen herausgebildet, mit dem Oberziel des Erhalts und der Vermarktung dieser einmaligen Kulturlandschaft: die Initiative „Streuobstland!" als Kooperation von sieben Landkreisen (Böblingen, Esslingen, Göppingen, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen, Tübingen, Zollern-Alb-Kreis) sowie die Initiative „Schwäbische Streuobstrouten" mit Vertretern der beiden Landkreise Esslingen und Reutlingen (aus den Bereichen Tourismus und Streuobst), dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb und dem LIFE+-Projekt „Vogelschutz in Streuobstwiesen". Im April 2010 wurde die Agentur Kohl & Partner mit der Erstellung einer Machbarkeitsanalyse für "Schwäbische Streuobstrouten", gefördert durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb, beauftragt. Inhalt der Studie ist die Angebots- und Potenzialanalyse zum Thema Streuobst sowie eine Grundkonzeption für Streuobstrouten. Die Ende 2010 vorgelegte Studie kommt zu mehreren sehr positiven Ergebnissen. Insbesondere ergeben sich gegenüber anderen erfolgreichen Obstrouten in Europa einige Vorteile:
- Die Region in und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb, insbesondere das Albvorland bietet ein mehr als außergewöhnliches und umfassendes Angebot mit hoher Dichte zum Thema Streuobst, begonnen bei Lehr- und Schaugärten, Museen, Direktvermarktern, Mostbesen, Mostereien, Keltereien bis hin zu Bildungs- und Kulturangeboten und touristischen Sehenswürdigkeiten.
- Durch das von der UNESCO anerkannte Biosphärengebiet Schwäbische Alb und die Nähe zu den Verdichtungsräumen Mittlerer Neckarraum, Reutlingen/Tübingen und Ulm mit einem bereits bestehenden hohen Anteil an Tagesbesuchern und bereits hochrangigen touristischen Ausflugszielen, bieten sich mehr als ausreichend Potenziale für die Umsetzung von "Schwäbischen Streuobstrouten".
- Nicht zuletzt weist die Potenzialanalyse auf die möglichen wirtschaftlichen Effekte der "Schwäbischen Streuobstrouten" hin. Die Studie schätzt, dass durch die "Schwäbischen Streuobstrouten", unter der Annahme einer durchschnittlichen Steigerung der Übernachtungen und Tagesgäste zwischen 2% und 5%, zwischen 5,33 Mio. € und 13,33 Mio. € zusätzliche Wertschöpfung auf die nächsten fünf Jahre zu erzielen sind.
Beide Initiativen sollen nun in einer gemeinsamen Organisation „Schwäbisches Streuobstparadies" zusammengeführt werden. Geplant ist die Gründung eines Vereins und die Einrichtung einer Geschäftsstelle mit dem Ziel einer professionellen Vermarktung gerade auch des touristischen Potenzials unserer Streuobstlandschaft.
In den nächsten Wochen und Monaten werden die beteiligten Landkreise ihre Gremien und ihre Gemeinden sowie Streuobst- und Tourismusakteure über die Projektidee informieren und das Interesse an einer Mitgliedschaft abfragen. Wichtige Schritte sind dabei die Präsentation der Inhalte der Machbarkeitsstudie, eines gemeinsam erarbeiteten Strategiepapiers und der nächsten Schritte im Projektgebiet und vor potenziellen Mitgliedern. Zusätzlich sollen mit den großen Leitbetrieben (Saftkellereien, Sponsoren) Interessengespräche geführt werden.
Ziel des Projektes ist es, die nächsten Schritte fachlich zu begleiten und die Informationsveranstaltungen und Gespräche mit Leitbetrieben durchzuführen. Die Gespräche und Veranstaltungen sollen durch die renommierte Firma „Kohl&Partner" durchgeführt werden.
Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbische Alb und Albvorland im Landkreis Reutlingen e.V.
Kaiserstr. 27
72764 Reutlingen