Die vom Biosphärengebiet geförderte Konzeption zur Neugestaltung des Weinbaumuseums Metzingen sollen nun umgesetzt werden. Es ist vorgesehen, die wesentlichen Qualitäten des Museums durch eine zeitgemäße Ausstellung zu präsentieren:
- dem Originalgebäude „Herrschaftskelter“ am einzigartigen Sieben-Keltern-Platz Rechnung tragen
- die umfassende enzyklopädische Sammlung sowie vorhandenes Bildmaterial mit allen wesentlichen Aspekten des historischen Weinbaus in Metzingen und Württemberg lebendig darzustellen
- die Bezüge zwischen Ökologie, Ökonomie und Kultur der Gesamtthematik „Wein“ auch im Hinblick auf das Biosphärengebiet und den Naturschutz in Form „sinnhafter Begegnungen“ im Museum zu klären.
In der neuen Ausstellung werden nahezu alle Aspekte des Weinbaus angesprochen. Anbauarten, Gerätesammlung, Kellertechnik, Pflanzenschutz bilden den eher technischen Teil der Ausstellung, der arbeitende Wengerter und der konsumierende Gast bringen eher die Geschichten nach einem Viertele (oder zwei ...) zu Tage. Zudem beschreibt die Ausstellung die Auswirkungen des Weinbaus auf die (Kultur)Landschaft, skizziert mögliche Formen des Naturschutzes im Weinberg (konventionell + biologisch) und unterstreicht auch den touristischen Mehrwert für die Region.
Ergebnis der nun bestehenden Konzeptionen ist die Einbeziehung des Besuchers. Ein Begrüßungswein zu Beginn lässt den Gast ankommen, das Betasten und Beriechen von verschiedenen Erdsubstraten lässt ihn erahnen, das Schneiden mit mehreren Rebscheren lässt ihn begreifen und das Lesen von kurzweiligen Texten lässt ihn schließlich erkennen, was „Weinbau“ bedeutet. An verschiedenen Punkten des Museums kann interaktiv an so genannten Hands-On-Stationen („s’Händle druff“) geforscht werden. Auch architektonisch wird durch Ausbuchtung der Außenwände des Weinbaumuseums in Büttenform die Thematik zusätzlich erlebbar. Als Versammlungs- oder Vortragsort ist das Weinbaumuseum zukünftig ebenfalls nutzbar.
Das Weinbaumuseum Metzingen als zusätzlichen Anlaufpunkt mit einem wichtigen Biosphärengebietsthema zu etablieren, stärkt den nachhaltigen Tourismus, erweitert das Bildungsangebot und trägt viel zur Bewahrung der historisch-kulturellen Erbes bei. Es ist ebenfalls geplant, das Weinbaumuseum zukünftig ganzjährig (Freitag bis Sonntag) zu öffnen. Ein dadurch gesteigertes Aufkommen auf rund 8.000 Besucher (inkl. Sonderführungen und Schulklassen) wird erwartet. Eintrittsgelder von 2,50 Euro werden angedacht.
Höchste Anerkennung erfährt das Projekt durch das enorme ehrenamtliche Engagement des Förderkreises Metzinger Keltern e.V., der inhaltlich, personell und finanziell sehr viel beisteuert. Mit den dezentralen Informationszentren des Biosphärengebiets (Metzingen Lindenplatz, Obstbaumuseums Glems) erfolgt zudem eine sinnvolle Symbiose. Finanzielle Unterstützung aus den Töpfen des Denkmalschutzes und des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum war leider nicht möglich.
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