Im Naturschutzgebiet (NSG) Schopflocher Moor soll eine Untersuchung der Ameisenfauna im Sinne einer Erfassung des Artenspektrums durchgeführt werden. Aufgrund der hohen Indikatorfunktion eignet sich die Artengruppe der Ameisen sehr gut für ein langfristiges Monitoring, das in Biosphärenreservaten gemäß MAB-Kriterien 30-33 durchgeführt werden soll. Aus den Ergebnissen der Untersuchung lassen sich Aussagen zur naturschutzfachlichen Qualität der Lebensräume und Empfehlungen für Pflegemaßnahmen ableiten. Zudem können anhand der Untersuchungen zur Ameisenfauna auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen und im NSG Listhof Vergleiche der Artenzusammensetzung in den Gebieten vorgenommen werden. Die Vergleiche können Aufschluss auf den Einfluss unterschiedlicher Pflegemaßnahmen auf das Artenspektrum geben. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenlage der Gebiete – und bei einer Wiederholung der Untersuchungen – können ggf. auch Hinweise auf den Einfluss des Klimas bzw. des Klimawandels gegeben werden.
Ameisengesellschaften und Ameisenarten sind wichtige Zeiger für Lebensraumqualitäten, da sie eine vergleichsweise enge Bindung und Vernetzung mit ihren umgebenden Raumstrukturen aufweisen: Einerseits dienen sie als Wirte für zahlreiche Gäste und Parasiten sowie als Nahrungsgrundlage insbesondere für Bodenspechte, andererseits beeinflussen sie als Räuber Häufigkeit und Artenspektrum der übrigen Gliederfüßler (z.B. Insekten). Sie sind die größten Biomasseproduzenten und neben den Regenwürmern die größten natürlichen Erdtransporteure und damit bedeutend für die Qualität des Bodens.
Bund Naturschutz Alb-Neckar e.V. (BNAN), St. Johann