Das Thema „Nachhaltige Fleischerzeugung und -konsum“ wurde im Rahmen des 2018 – 2019 durchgeführten „Zukunftsforum Biosphärengebiet“ aufgegriffen. Dabei wurde festgestellt, dass derzeit und zukünftig regionale Schlachtkapazitäten wegfallen werden. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist der Metzinger Schlachthof, der zum Ende des Jahres 2020 schließen wird.
Diese wegfallenden Schlachtkapazitäten scheinen generell zwar von den großen umliegenden Schlachthöfen aufgefangen werden zu können, dennoch ist eine kleinräumige Infrastruktur für viele bäuerliche Erzeuger und Direktvermarkter sowie handwerkliche Metzgereibetriebe unerlässlich.
Gerade auch für einige Schäfereien ist die Möglichkeit regionaler Schlachtungen und Verarbeitung wichtig.
Zunächst war im Förderprojekt die Erstellung einer Marktanalyse mit Erarbeitung und Darstellung der vorhandenen Strukturen, sowohl bei Erzeugern als auch bei Schlachtern und Verarbeitern inkl. Zukunftsprognose geplant.
Wie in der Presse berichtet, fiel im Dezember 2019 die Heizung im Metzinger Schlachthof aus, was zu einer kurzfristigen Schließung führte. Daraufhin formierte sich sehr kurzfristig eine Initiative für eine „Schlachtgenossenschaft Ermstal“, federführend durch den Tierarzt Herrn Dr. Maisch, unterstützt momentan mehrheitlich von Erzeugern und Direktvermarktern, zunehmend auch von Metzgereibetrieben.
Diese nicht absehbare kurzfristige Entwicklung führte zu einer Änderung im beantragten Projekt, weg von einer Analyse allgemeiner Art hin zu einer konkreten Machbarkeitsstudie für eine genossenschaftliche Schlachtstätte im Albvorland. Die Initiative „Schlachtgenossenschaft Ermstal“ begrüßt die Konkretisierung des Projekts. Die Stadt Metzingen unterstützt die Machbarkeitsstudie, da sie ihren bisherigen Nutzern eine Alternative zum auslaufenden Schlachthof bieten möchte.
Kreisbauernverband Reutlingen e.V., Münsingen