Am 30. Juli 2024 besuchten 19 Studierende zusammen mit zwei Professoren des College of Natural Resources der University of Wisconsin StevensPoint in Begleitung von drei Mitarbeitern des Waldschulheim Burg Hornberg das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Zusammen mit der Rangerin Insa Kleinert und dem Ranger Steffen Schretzmann erkundeten sie den Ehemaligen Truppenübungsplatz bei Münsingen.
Nach einer allgemeinen Einführung über das von der UNESCO ausgezeichnete Biosphärengebiet wurde Halt an der Schießbahn 12 und in Gruorn gemacht. Die Studierenden erfuhren die Hintergrundgeschichte des Ehemaligen Truppenübungsplatzes und das Schicksal über die Aussiedlung der Bewohner Gruorns. Weiter ging es mit der Vorstellung von Projekten an denen die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb beteiligt ist. An der Eselweide "übernehmen" jährlich 40 Esel von Mai bis Oktober die durch die ehemalige Panzerbefahrung hervorgerufenen offenen Bodenstellen, um Lebensraum für zahlreiche Insekten zu schaffen, die wiederum Nahrungsgrundlage für seltene Vogelarten wie den Steinschmätzer sind. Leider versteckten sich die Esel während der brütenden Hitze im Schatten ihrer Hütten. An den wieder neu verdichteten Panzertümpeln gab es im Schatten eine willkommene Abkühlung und die Studierenden bekamen erklärt, warum von den einstigen knapp 1.800 Panzertümpeln nur noch knapp 100 übrig sind und wie eine erneute Befahrung mit Panzern diesen Lebensraum für seltene Bewohner wie die Kreuzkröte wiederherstellt. Diese benötigt möglichst vegetationsfreie und gut besonnte Tümpel für die Entwicklung ihrer Kaulquappen.
Nach einer kurzen Pause verbunden mit einem Mittagessen im ehemaligen Schulhaus von Gruorn ging es zur letzten Station bei der Schafherde von Schäfer Jonas Henniger. Knapp eine Stunde lang berichtete er über seine Arbeit und antwortete auf die vielen Fragen der interessierten Studierenden, die begeistert den grasenden Schafen und Hütehunden zuschauten. Zum Abschluss schauten sich die Besucher aus den USA noch die interaktive Ausstellung im Biosphärenzentrum Schwäbische Alb an. Da es in Wisconsin aktuell kein Biosphärenreservat gibt, war es für die Studierenden eine komplett neue und bereichernde Erfahrung.