Mitte November hat sich das Biosphärengebiet Schwäbische Alb als Biomusterregion beworben. Wenn es den Zuschlag bekommt, soll ein Fokus in der praktischen Umsetzung auf der bio-regionalen Außer-Haus-Verpflegung liegen.
Biomusterregionen werden durch das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) nach Bewerbung mit einem Regionalkonzept ausgewählt. In Biomusterregionen soll ein spezieller Fokus auf die weitere Entwicklung und Ausweitung von ökologischer Erzeugung gelegt werden. Besonderes Engagement der ausgewählten Regionen – bestehend oder konzeptionell unterstützt das MLR über drei Jahre durch die Förderung eines Regionalmanagements.
Bereits kurz nach der dritten Ausschreibung für Biomusterregionen in Baden-Württemberg im Juni dieses Jahres begann sich die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit dem Gedanken der Bewerbung als Biomusterregion zu beschäftigen. Nach einer ersten Prüfung, einem Workshop mit Akteuren der Region, Abstimmungen mit Verbänden und Landkreisen, sowie der Abstimmung im Vorstand konnte Ende letzter Woche ein umfangreiches Regionalkonzept durch den Verein Biosphärengebiet Schwäbische Alb e.V. beim MLR eingereicht werden.
„Unser UNESCO-Biosphärenreservat eignet sich hervorragend dazu, als Biomusterregion direkt konkrete Projekte anzugehen. Die Verbände im Bereich ökologischer Landbau sind stark und gut vernetzt, Außerdem hat sich der Ökolandbau im Biosphärengebiet Schwäbische Alb in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Darüber hinaus ist das Biosphärengebiet auch in der Region und entlang der Wertschöpfungskette hervorragend vernetzt. Deshalb kann die Ernennung als Biomusterregion umsetzungsorientiert genutzt werden.“ So Thomas Reumann, Landrat Landkreis Reutlingen und Vorsitzender des Biosphärengebiet Schwäbische Alb e.V.
Umsetzungsorientiert soll in den drei Jahren als Biomusterregion vor allem die bio-regionale Außer-Haus-Verpflegung vorangetrieben und in allen drei Landkreisen verankert werden. Die durchgehende Versorgung der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung mit Bio-Produkten aus regionaler Produktion zu garantieren ist kein einfaches Vorhaben. Doch es gibt Beispiele, dass es funktionieren kann. Hier möchte das Biosphärengebiet Schwäbische Alb nachhaltig mit einem Regionalmanagement ansetzen. Verarbeitungsstrukturen sollen verbessert und regionale Produzenten mit der Außer-Haus-Verpflegung, zum Beispiel in Bildungseinrichtungen, Betriebskantinen und auch der Gastronomie verbunden werden.
Durch die Ausdehnung vom Albvorland über den steil aufsteigenden Albtrauf, die Albhochfläche bis an die Donau im Süden, wird durch unterschiedlichste landschaftliche Bedingungen eine breite Produktpalette möglich. Die Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktion im Biosphärengebiet Schwäbische Alb findet sich auch im Bild zum Text wieder. Weinberge und Obst von landschaftsprägenden Streuobstwiesen kommen aus dem Albvorland.
Fleisch, Milch und Ackerfrüchte auch aus der abwechslungsreichen traditionellen Kulturlandschaft auf der Schwäbischen Alb.
„Das Bewusstsein der Bevölkerung über die Besonderheiten der Region, die vielseitigen Bewirtschafter und Verarbeiter und unsere starken Bioanbauverbände schaffen ein stabiles Fundament für eine Biomusterregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Die in fast 15 Jahren umgesetzten Aktivitäten der Verwaltung in den Bereichen nachhaltige Regionalentwicklung und Bildung für nachhaltige Entwicklung, sowie die bereits gute Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette sind hervorragende Voraussetzungen die bio-regionale Versorgung voran zu treiben“, ist sich Achim Nagel, Leiter der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb, sicher.
Hintergrundinformationen:
Die Landesregierung Baden-Württembergs hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zu leisten, damit die steigende Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln künftig stärker aus regionaler Erzeugung gedeckt werden kann. Biomusterregionen sollen ein Werkzeug sein, dies zu erreichen. Anfang 2018 wurden die ersten vier Bio-Musterregionen Baden-Württembergs ausgewählt. In 2019 kamen weitere fünf hinzu. Am 02.06.2020 hat die Landesregierung nun den dritten Wettbewerb gestartet. Eingereichte Regionalkonzepte werden nach einem Kriterienkatalog bewertet. Wird eine Region als Biomusterregion betitelt, fördert das Land eine Personalstelle, die neue Projekte in der Region zur Stärkung der bio-Bewirtschaftung als Regionalmanager leitet.
Ansprechpartner zum Thema in der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb:
Rainer Striebel
Land- und Forstwirtschaft, Regionalvermarktung
Tel 07381 932938-16
Email Rainer.Striebel@rpt.bwl.de
Achim Nagel
Leitung
Tel. 07381 932938-24
E-Mail achim.nagel@rpt.bwl.de
Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Biosphärenallee 2 – 4
D-72525 Münsingen-Auingen
Fax 07381 932938-15
www.biosphaerengebiet-alb.de
Hinweis für die Redaktionen:
Für Fragen zu dieser Pressemitteilung stehen Ihnen Herr Roland Heidelberg von der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb, Tel.: 07381/932938-14, oder Herr Dirk Abel, Pressesprecher, Regierungspräsidium Tübingen, Telefon 07071/757-3005, gerne zur Verfügung.