Die Bio-Musterregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist in den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen seit November 2021 aktiv. Hier werden neben dem Fokusprojekt zum Ausbau der bio-regionalen Außer-Haus-Verpflegung auch Aktivitäten zur Öffentlichkeitsarbeit und Modellprojekte zur Förderung der Biodiversität in der Landbewirtschaftung umgesetzt. Ziel dabei ist, die ökologische Landwirtschaft zu stärken. Das von der UNESCO ausgezeichnete Biosphärengebiet verfolgt schon von Beginn an einen naturschutzorientierten Ansatz. Die Projekte der Bio-Musterregion rund um Ökolandbau und die Stärkung der besonders nachhaltigen Wirtschaftsweise leisten hierzu einen großen Mehrwert.
Die Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg werden zu einem großen Teil vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz finanziert und gehören zum Bio-Aktionsplan des Landes Baden-Württemberg. „Es freut mich wirklich sehr, dass unsere Bio-Musterregion verlängert wird. Durch dieses Projekt mit dem Schwerpunkt bio-regionale Außer-Haus-Verpflegung stärken wir unsere Region und die regionalen Wertschöpfungsketten werden weiter ausgebaut“, sagte der Reutlinger Landrat Dr. Ulrich Fiedler in Funktion des 1. Vorsitzenden des Biosphärengebiet Schwäbische Alb e.V. bei der vergangenen Mitgliederversammlung des Vereins.
Im Rahmen der Bio-Musterregion werden bereits diverse Einrichtungen und Betriebe mit Verpflegungsangeboten auf ihrem individuellen Weg zum Bio-Produkteeinsatz begleitet. Küchenmitarbeitende werden mit Input zur Bio-Zertifizierung, Lebensmittelwertschätzung, Speiseplangestaltung und Kalkulation unterstützt. Zudem wird stetig die Bio-Produkteliste weiterentwickelt und Bio-Erzeugerbetriebe mit potenziell abnehmenden (Groß-)Küchen vernetzt. Durch das Projekt konnten zum Beispiel bio-regionale Tage in Verpflegung der Mörikeschule in Reutlingen integriert oder Aktionswochen mit dem Caterer VINZENZ Service GmbH aus Sigmaringen unter anderem in der SchwörerHaus KG organisiert und begleitet werden. Das Tochterunternehmen Kochwerk Catering GmbH der ElringKlinger AG ist Bio-zertifiziert und weist mittlerweile einen Bio-Produkteeinsatz von 17% auf. Darüber hinaus läuft ein Projekt mit Jugendherbergen, welche ebenfalls den Bio-Anteil im Speiseangebot steigern möchten. „Bio“ konnte bislang nicht nur auf vielen Tellern, sondern auch in vielen Köpfen platziert werden.
In der weiteren Laufzeit der Bio-Musterregion sollen die bestehenden Projekte und Themen weiter ausgebaut und vorangetrieben werden. Diese wurden bereits vor der ersten Antragsstellung mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren der Region diskutiert und gemeinsam festgelegt. Dieser partizipative Ansatz hat sich bewährt und soll weiter fortgeführt und umgesetzt werden. „Entscheidender Erfolgsfaktor der täglichen Arbeit innerhalb der Bio-Musterregion ist das Vernetzen und Unterstützen der wichtigsten Akteurinnen und Akteure - sprich der Produzierenden und Verarbeitenden“, fasst Maike Honold, Regionalmanagerin beim Verein Biosphärengebiet Schwäbische Alb e.V. und zuständig für die Bio-Musterregion ihre bisherigen Erfahrungen zusammen. Die Freude ist deshalb groß, dass die Bio-Musterregion auch in den kommenden Jahren Anlaufstelle für Bio-Interessierte in den drei beteiligten Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen sein wird.
Umstellungsinteressierte der Landwirtschaft, der Verarbeitung sowie auch Vertreterinnen und Vertreter von Küchen, wie beispielsweise Restaurants, Kantinen und weiterer Einrichtungen, können sich bei Fragen rund um Bio-Produkte an das Regionalmanagement der Bio-Musterregion wenden.
Hintergrundinfos zum Thema „Bio“:
Ökologische Landwirtschaft bedeutet besonders nachhaltiges Wirtschaften mit Respekt vor der Natur und arbeiten für die Natur. Konkret bedeutet dies:
- Geschlossene Kreisläufe in den Betrieben: Ackerbau und Tierhaltung ergänzen sich
- Vielfältige Fruchtfolgen halten den Boden gesund
- Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel
- Unkraut heißt im Bio-Betrieb „Beikraut“ und wird, wenn notwendig, mechanisch entfernt
- Erhaltung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit
- Förderung der Artenvielfalt
- Artgerechte Fütterung und Haltung der Tiere
- So wenig wie möglich Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln
Weitere Informationen zur Biomusterregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb:
https://www.biomusterregionen-bw.de/,Lde/9901134