Aktivitäten im Wald, auf der Wiese oder im hauseigenen Kräutergarten eines Biosphärenkindergartens vermitteln Kindern bereits früh, wie Kreisläufe in der Natur funktionieren und wie Menschen gut im Einklang mit der Natur zusammenleben können. Biosphärenkindergärten orientieren sich in ihrer alltäglichen Arbeit daran, die Idee der nachhaltigen Entwicklung im von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärengebiet Schwäbische Alb Teil der frühkindlichen Erfahrung werden zu lassen.
Im Rahmen einer offiziellen Auszeichnungsveranstaltung in der Alb-Halle in Westerheim im Alb-Donau-Kreis wurden die ersten beiden Biosphärenkindergärten im Biosphärengebiet Schwäbische Alb feierlich ausgezeichnet. Rund 50 Kinder aus den beiden Einrichtungen präsentierten zusammen mit den Erzieherinnen ihre Biosphärenkindergärten den begeisterten Gästen.
„Wenn die Kartoffel nicht wär‘ blieb die Pommesbude leer“ – so der Refrain des vorgetragenen Liedes der Albstrolche aus Hülben, das die Aktivitäten der Einrichtung in ihrem Biosphärenprojekt auf den Punkt bringt. Unter der Frage „Was hat der Regenwurm mit Pommes zu tun?“ beschäftigen sich die Kinder mit dem Thema Kartoffel und allem, was damit zusammenhängt. So bewirtschaftet der Kindergarten auf seinem Gelände einen eigenen kleinen Kartoffelacker, auf dem Kartoffeln gesteckt, gepflegt und geerntet werden. Bei der Arbeit entdecken die Kinder viele Regenwürmer und so wird das Augenmerk schnell auf deren Wichtigkeit für einen guten Boden gelenkt. Natürlich werden die Kartoffeln dann zur Freude der Kinder auch zu leckeren Gerichten und Produkten verarbeitet: Kartoffelsuppe, Reibekuchen, Pommes, Chips.
Das Haus für Kinder in Westerheim begrüßte die Gäste mit einem gesungenen „Hallo“. Der Kindergarten widmet sich sehr stark dem Thema „Streuobstwiese“. Regelmäßig besuchen die Kinder eine nahe gelegene Wiese, beobachten diese im Jahresverlauf und verarbeiten die gesammelten Äpfel zu Apfelsaft, Apfelmus und Apfelküchlein. Auch hier richtet sich das Augenmerk der Kinder auf das Zusammenspiel von Mensch und Natur im Lebensraum „Streuobstwiese“.
Hintergrundinformationen:
Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb erstreckt sich über die drei Landkreise Alb-Donau, Reutlingen und Esslingen, es umfasst 29 Städte und Gemeinden und zwei Regierungsbezirke: Stuttgart und Tübingen. In der UNESCO Modellregion wird erprobt, wie Mensch und Natur im Einklang leben können. Nachdem im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung bereits im Netzwerk Biosphärenschulen Kindern und Jugendlichen Themen des Biosphärengebiets im Schulalltag nahegebracht werden, wurde dieses Ziel mit der Auszeichnung der Biosphärenkindergärten nun auf die frühkindliche Bildung erweitert.