Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Mitarbeitenden der Geschäftsstelle
Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach der UNESCO Urkundenübergabe © Biosphärengebiet

Festakt zur Erneuerung der UNESCO-Auszeichnung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb

Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist am 21. Mai 2022 die neue UNESCO-Urkunde für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb von Dr. Stefan Lütkes, Vorsitzender des deutschen MAB (Man and Biosphere)-Nationalkomitees überreicht worden. Die UNESCO-Auszeichnung ist für das Biosphärengebiet, für das Land Baden-Württemberg sowie die daran beteiligten Landkreise Alb-Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen und für alle 29 Städte und Gemeinden sowie für die Akteure der Region von großer Bedeutung.

Alle zehn Jahre sieht die UNESCO gemäß den internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate eine Überprüfung der Biosphärenreservate vor. Für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb verlief die Überprüfung erfolgreich. Im September 2021 bestätigte der Internationale Koordinierungsrat, das höchste Entscheidungsgremium des MAB-Programms, die Erneuerung der 2009 verliehenen UNESCO-Anerkennung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Am 21. Mai 2022 wurde Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Urkunde für die Verlängerung der UNESCO-Auszeichnung für weitere zehn Jahre im Rahmen eines Festaktes in den Pfullinger Hallen überreicht. „Schutzgebiete wie das Biosphärengebiet Schwäbische Alb sind Modellregionen für Nachhaltigkeit. Denn hier werden die Grundsätze der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gestellt und strahlen weit ins Land hinaus. Ich freue mich sehr über die erneute UNESCO-Anerkennung dieses naturräumlichen und kulturhistorischen Juwels. Denn ein lebendiges, vielfältiges und erfolgreiches Biosphärengebiet ist ein starkes Zeichen der Verantwortung, die die Menschen in der Region für den Erhalt und die Pflege ihres Natur- und Lebensraumes empfinden“, betonte Ministerpräsident Kretschmann.

Dem eigentlichen Festakt, zu dem rund 200 Gäste eingeladen waren, ging eine zweistündige Wanderung im Biosphärengebiet auf den Gemarkungen Lichtenstein und Pfullingen voraus. Hier wurden, exemplarisch für die erfolgreiche Arbeit in der Region, an vier kurzen Stopps verschiedene Projekte vorgestellt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Staatssekretär Dr. Andre Baumann, Regierungspräsident Klaus Tappeser, Dr. Stefan Lütkes, Vorsitzender des deutschen MAB-Nationalkomitee, Bürgermeister Stefan Wörner, stellvertretender Bürgermeister Wilfried Schneider und die Mitglieder des Lenkungskreises des Biosphärengebiets informierten sich über die gemeinsam mit den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen vorangetriebene Biomusterregion Schwäbische Alb. Die jeweils zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Biosphärengebiets und die beteiligten Akteure gaben Einblicke in ein Biotopverbundprojekt und verschiedene Schäfereiprojekte, den aktuellen Status bei den Biosphärenschulen und über die naturschutzorientierte Regionalmarke ALBGEMACHT. Klaus Tappeser, Lenkungskreisvorsitzender Biosphärengebiet Schwäbische Alb fasste die gemeinsame Arbeit in den Projekten zusammen: „Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung dafür, wie gut sich das Biosphärengebiet in den zurückliegenden Jahren entwickelt hat. Mit kreativen Ideen und gemeinsam mit vielen Akteurinnen und Akteuren konnten nachhaltige Projekte realisiert und dabei lokale und globale Herausforderungen angegangen werden. Für die Region ist das Biosphärengebiet ein bedeutender Impulsgeber.“


Hintergrundinformationen:

Weltweit müssen Biosphärenreservate alle zehn Jahre einen Evaluationsbericht an die UNESCO übermitteln. Mit dem zehnjährigen Jubiläum der UNESCO-Anerkennung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb im Jahr 2019 stand auch hier die Berichtspflicht an. In einem zweijährigen Evaluierungsprozess wurde das Biosphärengebiet gemäß den weltweit gültigen Kriterien für Biosphärenreservate auf Herz und Nieren geprüft. Integraler Bestandteil der Überprüfung waren zudem Entwicklungen im Sinne der „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene dienen sollen. Die Sitzung des Internationalen Komitees, in der die Evaluation des Biosphärengebiets behandelt wird, wurde aufgrund der Corona-Pandemie mehrmals verschoben. Am 14. September 2021 tagte das Gremium und bestätigte dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb die wertvolle UNESCO-Auszeichnung für weitere 10 Jahre.

Die Bewertung des Biosphärengebiets durch die UNESCO fiel durchweg positiv aus. Daher darf sich das Großschutzgebiet nun offiziell auch für die kommenden zehn Jahre „UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb“ nennen. Mit der Erneuerung der Auszeichnung ging zudem ein Lob seitens der UNESCO einher. So wird das Biosphärengebiet Schwäbische Alb als besonders modellhaft unter den Biosphärenreservaten weltweit bezeichnet. Herausgehoben wurden die vielen Modellprojekte, die den übergeordneten Ansatz der naturschutzorientierten und nachhaltigen Regionalentwicklung des Biosphärengebiets erfüllen. Beispielhaft wurden die Vielzahl an innovativen regionalen Produkten, die naturschutzorientierte Regionalmarke ALBGEMACHT, die effektive Öffentlichkeitsarbeit, die erfolgreichen Aktivitäten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie weitere Aktivitäten als lobenswert erwähnt.

Weitere Informationen zur UNECO Evaluierung.


Hinweis für die Redaktionen:

Für Fragen zu dieser Pressemitteilung stehen Ihnen Herr Roland Heidelberg, Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb, Telefon 07381/932938-14, oder Herr Dirk Abel, Pressesprecher, Regierungspräsidium Tübingen, Telefon 07071/757-3005, gerne zur Verfügung.