Mit Ranger Steffen Schretzmann, Hans Offenwanger (zuständig für Naturschutz und Ranger-Teamleitung) und FÖJ-Teilnehmer Gabriel Schmid von der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets ging es zunächst in die Kernzone Trailfinger Schlucht. Holmberg, die schon seit ihrer Kindheit eine enge Bindung an den Wald hat, lauschte gespannt den Erläuterungen von Ranger Steffen Schretzmann. Der Wald in den Kernzonen bleibt sich selbst überlassen. Es wird kein Holz mehr geerntet und die Jagd findet nur noch eingeschränkt statt. Bäume dürfen entsprechend ihrem natürlichen Lebenszyklus alt werden und absterben. Der Totholzanteil ist daher sehr hoch was der Artenvielfalt zu Gute kommt. Der Schwarzspecht als Zimmermann des Waldes benötigt die alten Buchen um seine Höhlen zu zimmern. Zahlreiche Nachmieter wie etwa Hohltaube oder Fledermäuse profitieren von seiner Bautätigkeit. In den absterbenden Bäumen, die von Pilzen zersetzt werden, wimmelt es von Insektenlarven welche die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Waldbewohner bilden. Dass es in Kernzonen etwas unaufgeräumt und wild aussieht gehört zu einem Urwald von Morgen einfach dazu.
Nach der kurzen Wanderung im Wald ging es ins Offenland ins nahegelegene Naturschutzgebiet Kälberberg-Hochberg. Hans Offenwanger von der Geschäftsstelle erläuterte hier die Bedeutung des Biotopverbundprojekts für die Artenvielfalt. Zentral ist dabei die enge Zusammenarbeit von Forstamt, Unterer und Höherer Naturschutzbehörde und der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Der Verbindung der verteilt liegenden Magerrasen und Wacholderheiden kommt eine große Bedeutung bei. Störende Gehölze und Sträucher welche, die Triebwege für die Schäferei versperrten und auch durch Beschattung die lichtliebenden, seltenen Pflanzenarten verdrängen, wurden in den letzten Jahren rund um Münsingen entfernt. Die Bedingungen für die Schafbeweidung wurden dadurch verbessert. Denn letztendlich sind die Schafe mit die wichtigsten Landschaftspfleger auf der Alb.
Holmberg und Joukov konnten sich vor Ort vom Erfolg der Maßnahmen überzeugen. Deutscher Enzian und Fransen-Enzian sowie zahlreiche Silberdisteln waren auf der frisch beweideten Fläche in voller Blüte. Über dem Naturschutzgebiet kreisten Mehl- und Rauchschwalben sowie ein Rotmilan auf Nahrungssuche.