Ende 2021 startete die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb eine Initiative, um das Netzwerk der Biosphärenschulen zu verstetigen und zu erweitern. Neun Schulen haben sich zum Ziel gesetzt, ebenfalls als Biosphärenschule ausgezeichnet zu werden. Erstmals sind sechs Schulen der Sekundarstufe mit dabei.
Anfang Dezember fand die Auftaktveranstaltung für die Initiative der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb „Verstetigung und Erweiterung des Netzwerks Biosphärenschulen“ statt. Für das Projektmanagement konnte das Team der Arbeitsgemeinschaft “BNE macht Schule“ unter der Leitung von Angelika Jany gewonnen werden. Seitens der Geschäftsstelle ist die Projektleiterin Petra Dippold zuversichtlich, das bereits bewährte Konzept der Biosphärenschulen nun auf weiterführende Schulen zu übertragen.
An der Online-Veranstaltung nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Schule am Sellenberg in Westerheim, der Grundschule in Bissingen an der Teck, der Münsterschule Zwiefalten, der Gemeinschaftsschule Schillerschule in Münsingen, der Michel-Buck-Werkrealschule in Ehingen, der Karl-Erhard-Scheufelen Realschule in Lenningen-Oberlenningen, des Gymnasiums Münsingen, des Graf-Eberhard-Gymnasiums in Bad Urach sowie des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum Seyboldschule in Metzingen teil. Die Teilnehmenden erhielten verschiedene Impulse rund um das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung. Michael Hägele, Fachreferent für Geographie und Geologie beim Regierungspräsidium Tübingen holte den Begriff der Nachhaltigkeit in Erinnerung und übertrug das Konzept auf den schulischen Kontext. Hägele sieht es als zentralen Punkt der im baden-württembergischen Bildungsplan verankerten Leitperspektive Bildung für nachhaltige Entwicklung „die Zusammenhänge darzustellen und zu erkennen.“
Jochen Rominger, zuständig für die Bildungsarbeit im Biosphärenzentrum Schwäbische Alb, erläuterte das Verständnis von Bildung für nachhaltige Entwicklung und wie diese in Form von Bildungsangeboten für verschiedene Zielgruppen im Biosphärengebiet umgesetzt wird. Andreas Schäfer vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung zeigte Möglichkeiten für die Schulen auf, sich noch weiter mit dem Thema zu beschäftigen.
Die Schulen sind bereits im Netzwerk Biosphärenschulen angekommen und arbeiten motiviert und engagiert an ihren Konzepten und neuen Unterrichtsmodulen. In den Workshops an den Schulen entstand eine Vielzahl an kreativen Ideen und Visionen, wie Biosphärenschule im Schulcurriculum, aber auch konkret im Schulalltag umgesetzt und gelebt werden kann. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Entdecken, Verstehen und Gestalten von Natur- und Kulturräumen, wie beispielsweise die Bewirtschaftung von eigenen Streuobstwiesen, Schulgärten oder die Pflege von Wachholderheiden. Bei einigen Schulen kristallisierte sich Ernährung und Konsum als ein hochaktuelles und brennendes Thema heraus. Vor allem von den Schülerinnen und Schülern wurde der Wunsch formuliert, regionales und gesünderes Essen in den Schulmensen und Schülercafés anzubieten. Der Einbezug von Schülerinnen und Schülern bei der Ideensammlung und Priorisierung von Themen für die Erstellung der Unterrichtsmodule war ein wichtiges Plus. Auch die Schülermitverwaltungen möchten eine zentrale Rolle bei der Information der Schülerschaft und der Entwicklung von Ideen für die Biosphärenschule spielen. Der nächste, wichtige Schritt für die neuen Schulen wird sein, aus der Vielfalt an Themen und Ideen auszuwählen und ein Unterrichtsmodul zu auszuarbeiten.
Alle Beteiligten sind sich sicher, dass das Netzwerk der Biosphärenschulen zukünftig eine große Rolle im Austausch von Ideen und Projekten spielen kann. Somit leisten sie einen wichtigen Beitrag auf dem weiteren Weg zu einer nachhaltigen Zukunft im von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärengebiet Schwäbische Alb