Im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung überreichte die Schirmherrin des Netzwerks Biosphärenschulen, Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, die Urkunden und Plaketten an die ersten sieben Biosphärenschulen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Ausgezeichnet wurden Grundschulen aus den Landkreisen Reutlingen, Alb-Donau-Kreis und Esslingen.
„Die Biosphärenschulen haben großartige Projekte entwickelt, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler an ökologischen Zusammenhängen zu wecken. Beispielhaft dafür sind die gemeinsamen Waldtage, die Heidepflege am Hungerberg oder die Besuche im Biosphären-Infozentrum in Lauterach, die den Schülern tolle Möglichkeiten bieten, die Schwäbische Alb zu erforschen. All das zeigt auch, wie viel Herzblut und Engagement dahintersteckt, um Natur und Kultur vor der eigenen Haustüre zu entdecken“, lobt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann die Preisträger.
Das eingangs von Schülerinnen und Schülern gesungene Lied „Entdecke auch du, was es hier alles gibt in unserem Biosphärengebiet“ zeigte mit welcher Vielfalt und welchem Engagement die Schulen den Gedanken der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Schulalltag leben. Am vergangenen Freitag,
7. Februar 2020 wurde dieses Engagement mit der Auszeichnung als Biosphärenschule im Hofgut Hopfenburg in Münsingen gewürdigt. Dr. Susanne Eisenmann überreichte die Urkunden an die Lindenschule Unterlenningen, die Digelfeldschule Hayingen, die Sternbergschule Gomadingen, die Astrid-Lindgren-Schule Münsingen, die Grundschule Wittlingen, die Grundschule Schmiechen und die Grundschule Erbstetten-Frankenhofen.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie mit etwas organisatorischer Unterstützung und einem strukturellen Rahmen, so viel Verständnis und Liebe zur Natur entstehen kann“, so Regierungspräsident Klaus Tappeser. Die beiden Projektkoordinatorinnen Petra Dippold, Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb und Angelika Jany, Arbeitsgemeinschaft „Bildung für nachhaltige Entwicklung macht Schule“, bestätigten den außerordentliche Einsatz und die hervorragende Zusammenarbeit von Schulleiterinnen, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern.
Jede Schule hat entsprechend ihrer individuellen Lebensumwelt und Rahmenbedingungen ein entsprechendes Konzept erstellt. Mit Unterstützung von außerschulischen Partnerinnen und Partnern wurden und werden die zahlreichen Ideen in Form von Unterrichtsmodulen und Projekttagen in der Praxis konkretisiert und verankert. Der ganzheitliche Ansatz reicht über den Unterricht hinaus und bezieht sich auf ein nachhaltig gestaltetes Schulgelände, den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen oder Themen wie Müllvermeidung. Im Verlauf der vierjährigen Grundschulzeit durchläuft so jedes Kind die verschiedenen Module und hat die Möglichkeit, nicht nur Zusammenhänge besser zu verstehen, sondern auch nachhaltiges Handeln im Schulalltag und auch zu Hause einzuüben. Unter dem Motto „Unsere Welt entdecken, verstehen, gestalten“ wird der Unterricht in den Biosphärenschulen aktiv gestaltet und häufig nach draußen verlagert. Ob Wacholderheidepflege, Kartoffelernte oder Obstbaumpflanzung – die Grundschülerinnen und Grundschüler sind immer direkt beteiligt.
Das Projekt Biosphärenschulen half bei der Einbindung von Biosphärengebiets-Themen im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung in den konkreten Schulalltag, stellte Kontakte zu außerschulischen Bildungspartnern wie beispielsweise zu Landwirten, Natur- und Landschaftsführern, Handwerkern, Vereinen her oder ermöglichte den Austausch innerhalb des Schulnetzwerks. Ein Expertengremium, das mit Rat und Tat zur Seite stand, wird auch über das Projekt hinaus die Schulen fachlich unterstützen.
Im Anschluss an die feierliche Überreichung der Urkunden und Plaketten durch Ministerin Eisenmann präsentierten die frischgebackenen Biosphärenschulen dem Publikum ausgewählte Unterrichtsmodule und Projekte. Bei regionalen Spezialitäten aus dem Backhaus des Hofgut Hopfenburgs wurde der Erfolg gefeiert. Das Projekt wurde mit Sondermitteln der Fraktionen Bündnis90/Grüne und CDU finanziell unterstützt.
Hintergrundinformationen:
Insgesamt rund 700 Schülerinnen und Schüler besuchen die derzeit sieben Biosphärenschulen aus den Landkreisen Alb-Donau, Esslingen und Reutlingen.
Das Kooperationsprojekt ermöglicht Schülerinnen und Schüler an regelmäßigen Lehrangeboten zu Themen des Biosphärengebiets im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung teilzunehmen. Ein grundlegender Bestandteil ist das Entdecken und Erleben von Natur und Kultur vor der eigenen Haustür, um dadurch das Interesse für verschiedene Lebensräume und Lebenswelten zu wecken. Durch einen ganzheitlichen institutionellen Ansatz verankern Biosphärenschulen diese Natur- und Kulturerfahrungen im Schulalltag entsprechend in ihrem Leitbild und dem Schulcurriculum.
Im Netzwerk Biosphärenschulen entsteht eine intensive und langfristige Zusammenarbeit zwischen Grundschulen und dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb sowie weiteren außerschulischen Partnerinnen und Partnern. Dabei werden von Beginn an sowohl die kommunalen Schulträger als auch die zuständigen Schulämter einbezogen.
Hinweis für die Redaktionen:
Für Fragen zu dieser Pressemitteilung stehen Ihnen Herr Roland Heidelberg von der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb, Telefon 07381/932938-14, oder Frau Katrin Rochner, Pressesprecherin, Regierungspräsidium Tübingen, Telefon 07071/757-3131, gerne zur Verfügung.