Im Rahmen des Projektes „Infrastrukturanalyse der Schäferei im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ wurden von 2018 bis 2020 Schafweidegebiete im Hinblick auf deren Infrastruktur (z.B. Triebwege, Wasserversorgung, Pferchplätze oder Schafställen) untersucht. Aus der Untersuchung ist für das Weidegebiet Schelklingen/Ehingen/Allmendingen die klare Empfehlung hervorgegangen, einen entsprechend dimensionierten Schafstall als interkommunale Lösung zu errichten. Ziel dabei ist es, die traditionelle Hüte- und Wanderschäferei im Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu stärken, um die Pflege und den Erhalt der besonderen Kulturlandschaft mit den für diese Region typischen Wacholderheiden und Kalkmagerrasen zu sichern.
Am Montag, 10. Juni 2024 fand ein offizieller Spatenstich für den interkommunalen Schafstall im Ziegelhof außerhalb von Ehingen statt. Mit dabei waren Regierungspräsident Klaus Tappeser, Markus Möller, Erster Landesbeamte Alb-Donau-Kreis, Oberbürgermeister Alexander Baumann, die Bürgermeister Florian Teichmann und Ulrich Ruckh, der Leiter der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Achim Nagel und weitere Beteiligte in diesem Projekt. Der Bau des Schafstalls soll größtenteils 2024 umgesetzt werden.
Hintergrundinformationen:
Angestoßen wurde das Vorhaben durch das Projekt „Infrastrukturanalyse der Schäferei im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ gefördert über Sondermittel der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und der CDU. 2018 startete das Projekt mit dem Ziel, Weidegebiete im Hinblick auf deren Infrastruktur (z.B. Triebwege, Wasserversorgung, Pferchplätze oder Schafställe) zu untersuchen und möglichst zu optimieren.
Ein zentrales Ergebnis für das Weidegebiet Schelklingen/Ehingen/Allmendingen war: „Als vorrangig und mittelfristig bedeutsamste Maßnahme erscheint die Planung und Einrichtung eines entsprechend dimensionierten Schafhofs. In diesem Fall kann eine interkommunale Lösung der Kommunen Ehingen, Schelklingen und Allmendingen empfohlen werden.“
Von Beginn an schätzte das Regierungspräsidium Tübingen gemeinsam mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb das Bauvorhaben als besonders förderwürdig nach der Landschaftspflegerichtlinie (LPR) ein und machte somit eine Förderung von 70 % für die Errichtung eines Sommerstalls für rund 370 – 490 Muttertiere möglich. In Abhängigkeit von mitgeführten Lämmern haben mal mehr oder weniger Muttertiere Platz.
Es wurde bewusst kein Schafstall für den Winter erreichtet, da die Schäfer bis heute mit ihrer Herde auf die Winterweide nach Oberschwaben ziehen und dies auch weiterhin tun. Dies ist nicht nur für Mensch, Natur und Landschaft eine wertvolle Bereicherung, sondern auch ökonomisch z.B. hinsichtlich der Bereitstellung von Winterfutter, dass im Falle der Wanderschaft nicht oder nur in geringem Maße benötigt wird.
Von Beginn an ist die Idee zur Ausstattung des Weidegebiets nicht nur bei allen drei beteiligten Bürgermeistern (Oberbürgermeister Alexander Baumann Stadt Ehingen, Bürgermeister Ulrich Ruckh, Stadt Schelklingen und Bürgermeister Florian Teichmann, Gemeinde Allmendingen), sondern auch bei den Kommunalvertreterinnen und -vertretern auf viel Offenheit gestoßen. Im Rahmen des Infrastrukturprojektes wurde z.B. eine große Busexkursion für interessierte Gemeinderatsmitglieder zu unterschiedlichen Schafställen durchgeführt. Bei den im Herbst 2019 folgenden Gemeinderatssitzungen war das Interesse ebenfalls groß.
Die Planung kam nochmals ins Stocken, da es keine Angebote von Bauunternehmen auf die erste Ausschreibung gab und die Baukosten in den letzten 4 Jahren um mehr als 30 % gestiegen sind.
Seit Ende Januar dieses Jahres liegt der 2. Änderungsbescheid der Bewilligungsbehörde Regierungspräsidium Tübingen für das Vorhaben „Interkommunaler Schafstall Ehingen“ vor. Eine Erhöhung der Fördermittel aufgrund der o.g. Preissteigerungen wurde gewährt.
Nach der nochmaligen Zustimmung aller Kommunen durch entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse zur Kostenfortschreibung Ende 2023 und Einstellung entsprechender Haushaltsmittel für 2024 hat im März 2024 der Gemeinderat in Ehingen einstimmig den Baubeschluss gefasst und die Vergabe der Stallbauarbeiten beschlossen.
Weitere Informationen rund um das Thema Schäferei im Biosphärengebiet: