Bislang erfreuten in der Landwirtschaft vor allem einjährige Blühflächen mit Sonnenblumen und Malven das Auge. Für die Artenvielfalt sind Blühflächen, die auch über den Winter stehen und über mehrere Jahre nicht bewirtschaftet werden, noch interessanter. Diese Flächen sind sehr strukturreich und auf den ersten Blick könnte gemeint werden, dass hier „etwas vergessen wurde“. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Engagierte Landwirtinnen und Landwirte schaffen damit Rückzugsräume für bedrohte Arten. Aus naturschutzfachlicher Sicht sind mehrjährige Blühflächen sehr wirksam. Hintergrund ist insbesondere, dass diese einen vielfältigen Lebensraum für Insekten darstellen und für Feldvögel als Brutgebiet im Frühjahr und als Deckungs- und Futtergebiet im Winter zur Verfügung stehen können. Annegret Schrade vom Kreislandwirtschaftsamt Reutlingen stellt die Maßnahme und die möglichen Blühmischungen am 27. September 2023 am Feld vor.
Rainer Striebel und Hans Offenwanger von der Geschäftsstelle des von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärengebiets Schwäbische Alb informieren über die positiven Wirkungen auf die Artenvielfalt. Zudem gehen sie auf die Förderung von Nützlingen durch diese Kulturen ein und erklären, warum sie auch im Winter eine wichtige Rolle für zahlreiche Tierarten spielen können.