Auf Truppenübungsplätzen entstehen durch schweres Gerät und Beschuss besondere Strukturen wie offene Bodenstellen, Tümpelreihen und andere Störungsflächen, die in der normalen Landschaft so kaum vorkommen. Sie können für Pflanzen- und Tierarten wertvolle Lebensräume sein. Bis ins Jahr 2005 haben Gefechtsfahrzeuge auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen einen hohen Anteil offener Bodenstellen und vegetationsarmer Flächen geschaffen und damit einen geeigneten Lebensraum u.a. für den Steinschmätzer, der seit 2013 auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz – und damit in Baden-Württemberg – als Brutvogel erloschen ist.
Das Projekt zielt darauf ab durch Eselbeweidung offene Bodenstellen zu entwickeln, einmal als Lebensraum für Insekten, darunter auch gefährdete Arten wie den Kleinen Heidegrashüpfer oder den Gebirgsgrashüpfer. Zugleich soll eine Nahrungsfläche mit hoher Eignung für den Steinschmätzer und andere gefährdete Vogelarten wie das Braunkehlchen, den Baumpieper oder die Heidelerche entstehen.
Im Rahmen eines jährlichen Monitorings werden seit 2020 die Schmetterlinge, Heuschrecken, Laufkäfer und ab 2021 zusätzlich die Dungkäfer auf der Eselweide und auf Vergleichsflächen mit Schafbeweidung untersucht. Zudem wird die Entwicklung der Vegetationsstruktur bzw. der angestrebten offenen Bodenstellen mit dem Einsatz einer Drohne der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets dokumentiert.
Beteiligte Firmen & Institutionen
- Bundesforstbetrieb Heuberg
- Regierungspräsidium Tübingen Referat 56
- Untere Naturschutzbehörde Landratsamt Reutlingen
- Schäferei Stotz
- Eselhof Hochstetten