Zunächst wurden etwa 100 Foto-Aufnahmen typischer Landschaftsausschnitte des Biosphärengebiets von über 100 Personen hinsichtlich Schönheit, Vielfalt und Eigenart bewertet. Dann wurde der auf den Fotos jeweils sichtbare Raumausschnitt in ein Geographisches Informationssystem (GIS) übertragen. Dies ermöglicht die Analyse des Vorkommens einer Vielzahl an Einflussfaktoren in diesem Raumausschnitt wie Sichtbarkeit von Wald, Wiesen, Wacholderheiden, Felsen, Gewässer, Relief der Landschaft Kulturdenkmäler aber auch Gewerbegebiete, verschiedene Straßenkategorien oder Hochspannungsleitungen. Mit statistischen Verfahren werden die Faktoren ermittelt, welche die durchschnittliche Bewertung des jeweiligen Fotos bzw. Raumausschnitts durch die Befragten am besten erklären. Aus dieser Variablenkombination kann ein „Modell“ der Qualität des Landschaftsbilds errechnet werden, das dann flächendeckend für das Biosphärengebiet umgesetzt wurde.
Ergebnis der Untersuchung ist eine flächendeckende Darstellung einer Grundbewertung der Landschaftsbildqualität im Biosphärengebiet. Die Bewertung soll bei der Abwägung im Rahmen von Planungen wie z.B. beim Ausbau der Windenergie berücksichtigt werden. Dem Schutzgut Landschaftsbild kommt gerade in Biosphärenreservaten, die auf den Schutz der durch traditionelle Nutzungen geprägten, charakteristischen Kulturlandschaften abzielen, eine hohe Bedeutung zu.