Die Natur stellt dem Menschen vielfältige „Ökosystem-Dienstleistungen“ zur Verfügung, bekannte Beispiele sind die Grundwasserreinigung durch Bakterien, die Blütenbestäubung durch Insekten oder die Erholung in schöner Landschaft. Das Projekt „Inwertsetzung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen in den Nationalen Naturlandschaften Deutschlands“ von den Nationalen Naturlandschaften e.V. zielt darauf ab, Maßnahmen, die eine Ökosystem-Dienstleistungen verbessern, über den Verkauf von Zertifikaten an Firmen zu finanzieren. Dazu werden zunächst Zertifikate auf Grundlage nachvollziehbarer Standards entwickelt. Sie stellen ein verbrieftes Versprechen dar, dass eine garantierte Ökosystemdienstleistung erbracht wird (z.B. Bindung von 1 Tonne Kohlenstoff in einem renaturierten Moor).
Der Projektteil im Biosphärengebiet zielt auf den Erhalt der Artenvielfalt in Streuobstgebieten ab. Für jede Projektfläche wird zunächst durch einen Gutachter der Ist-Zustand aus naturschutzfachlicher Sicht erfasst und ein Maßnahmenkonzept für die Aufwertung entwickelt. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird durch den Verkauf von Naturschutzzertifikaten an Firmen finanziert. Aufwertungsmaßnahmen sind beispielsweise die zweimalige Mahd der Wiese pro Jahr mit Abräumen des Mähguts oder der naturschutzorientierte Baumschnitt, bei dem viel Alt- und Totholz als Lebensraum für Insekten im Baum verbleibt. Wichtig ist, dass die Maßnahmen mehrjährig umgesetzt werden, bisher wurden Verträge mit fünfjähriger Laufzeit abgeschlossen.
Nationale Naturlandschaften e.V. ist der Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke. Am Projekt sind neben dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb die Biosphärenreservate Rhön und Vessertal-Thüringer Wald sowie der Naturpark Terra.vita (Lkr. Osnabrück) beteiligt.
Weitere Informationen zu Naturschutzzertifikaten in Nationalen Naturlandschaften
Beteiligte Firmen & Institutionen
Nationale Naturlandschaften e.V., Schwäbisches Streuobstparadies e.V.