Artentyp
Insekt
Lebensraum
Wald
Bestandssituation
gefährdet
Beschreibung
Bergkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta), auch Gelbkronwicken-Rotwidderchen oder Glückswidderchen, erreichen eine Flügelspannweite von etwa 25 Millimeter. Sie haben schwarze Vorderflügel, die aber stark von roten Flecken, die gelb umrandet sind und miteinander mehr oder weniger zusammenhängen, dominiert werden. Die Unterseite weist zum Kopf hin einen roten Kragen und meist zwei gelbe Längsstreifen auf. Am Hinterleib tragen die Männchen einen über drei, die Weibchen einen über zwei Segmente reichenden roten Ring. Wie die meisten Widderchen besitzt auch das Bergkronwicken-Widderchen verdickte und gebogene Fühler, die an die Hörner eines Widders erinnern.
Lebensraum
Das Bergkronwicken-Widderchen lebt auf locker bebuschten Magerwiesen mit Felsen und Steinen und an trockenwarmen, sonnigen Waldrändern. Dort wächst die Futterpflanzen der Raupe, die Bergkronwicke, nach der der Falter auch benannt ist.
Bergkronwickenwidderchen © Bernhard Etspüler
Lebensweise
Das Weibchen legt die Eier an der Blattunterseite der Raupenfutterpflanze in Gelegen mit 15-25 Eiern ab. Nach ca. sieben Tagen schlüpfen die Raupen, die sich drei Mal häuten, bevor sie überwintern. Im Juni des darauffolgenden Jahres verpuppen sich die Raupen und ca. 21-23 Tage später schlüpft dann der Falter.
Verbreitung und Vorkommen im Biosphärengebiet
In Deutschland ist die Art vorwiegend in Baden-Württemberg und Bayern anzutreffen, in Ausläufern bis Thüringen und Hessen. In Baden-Württemberg bestehen zwei Populationszentren, einmal im Tauberland und das größere zieht sich von der Ostalb über die Traufzonen der mittleren Schwäbischen Alb bis hin zur Hegau- und Baaralb. Im Biosphärengebiet kann man das Bergkronwicken-Widderchen somit am Albtrauf, insbesondere im Landkreis Esslingen, finden.
Bergkronwickenwidderchen © Bernhard Etspüler
Gefährdung
Die auf sehr lichte Waldstandorte beschränkte Raupennahrungspflanze, die Bergkronwicke, wird vielfach durch angrenzenden Hochwald und Sukzessionsgehölze überschattet und zurückgedrängt. Der Stickstoffeintrag aus der Luft beschleunigt diesen Vorgang. Das Bergkronwicken-Widderchen ist in Baden-Württemberg als gefährdet und in Deutschland als stark gefährdet eingestuft.
Maßnahmen
Die Auflichtung von Waldbereichen mit Vorkommen der Berg-Kronwicke ist eine wichtige Maßnahme zur Förderung des Bergkronwicken-Widderchens. Steht genug Licht zur Verfügung kann sich die Raupennahrungspflanze weiter ausbreiten. Entsprechende Maßnahmen werden im Rahmen des Artenschutzprogramm Baden-Württemberg (ASP) durchgeführt. Auch im Auftrag der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets wurden in den letzten Jahren größere Auflichtungen in der Gemeinde Lenningen umgesetzt. Ein Schutzkonzept für Lichtwaldarten für das gesamte Biosphärengebiet ist in Bearbeitung.
Herausgeber
Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Referat 58 - Regierungspräsidium Tübingen
UNESCO-Biosphärenreservat
Biosphärenallee 2 - 4
D-72525 Münsingen-Auingen
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