Artentyp
Vogel
Lebensraum
Wald
Bestandssituation
vom Aussterben bedroht
Beschreibung
Der Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli) ist etwa 11cm groß und hat eine Flügelspannweite bis zu 19 cm. Seine Oberseite ist hellbraun-grau mit grünlicher Färbung, die Unterseite ist weiß gefärbt. Die Schwanz- und Flügelfedern haben grünliche Ränder, außerdem hat er einen undeutlichen, weißen Streifen über dem Auge. Männchen und Weibchen des Berglaubsängers ähneln sich sehr.
Lebensraum
Der Berglaubsänger lebt in sehr trockenen und lichten, durch Felsen aufgelockerten Nadel-, Misch- und Laubwäldern mit deckender Grasschicht und schwacher, unvollständig geschlossener Strauchschicht. Häufig kann man ihn auch an sonnenzugewandten felsdurchsetzten Hängen und an Bergrücken beobachten.
Berglaubsänger © Bernhard Etspüler
Lebensweise
Der Berglaubsänger ist ein Bodenbrüter. Er legt ein- bis zweimal im Jahr 4-6 Eier, die ca. 11-13 Tage gebrütet werden. Nachdem die Jungen geschlüpft sind, verbringen sie noch 10-13 Tage im Nest und werden dann noch ca. zwei weitere Wochen außerhalb des Nestes von ihrer Mutter versorgt. Der Zugvogel überwintert in Afrika südlich der Sahara.
Verbreitung und Vorkommen im Biosphärengebiet
In Deutschland weist der Berglaubsänger geschlossene Verbreitungsgebiete nur in den Alpen, im Bereich der Schwäbischen und Fränkischen Alb sowie im südlichen Schwarzwald auf. Nördlich davon gibt es nur unregelmäßige Einzelvorkommen. Im Bereich des Biosphärengebiets ist der Berglaubsänger inzwischen nur noch an wenigen Stellen in lichten Trockenwäldern des Albtraufs nachgewiesen. Er weist über die letzten 20 Jahre einen starken Bestandsrückgang auf.
Gefährdung
Das Zuwachsen von lichten Trockenwäldern, auch begünstigt durch Stickstoffeinträge aus der Luft, verringert den bevorzugten Brutlebensraum. Störungen zur Brutzeit aber auch Verluste auf dem Zug und in den Winterquartieren tragen ebenfalls zum Rückgang bei. Der Berglaubsänger ist in der Roten Liste Baden-Württembergs als vom Aussterben bedroht eingestuft. In der Roten Liste Deutschlands ist er als ungefährdet eingruppiert.
Berglaubsänger © Bernhard Etspüler
Maßnahmen
Im Auftrag der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets wurde 2017 ein Schutz- und Entwicklungskonzept für Arten lichter Wälder, u.a. für den Berglaubsänger, am Albtrauf im Landkreis Esslingen erarbeitet. Erste Maßnahmenempfehlungen des Gutachtens sind bereits umgesetzt. Derzeit ist ein Lichtwaldartenkonzept für das gesamte Biosphärengebiet in Planung.
Herausgeber
Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb
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UNESCO-Biosphärenreservat
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